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Kurs 1

 - kreatives fotografieren mit manueller Wahl der Blende - 

 

unser Ziel ist es, den Hintergrund in Unschärfe aufzulösen.

Du bestimmst die Blende selbst. 

 

Die Tipps beziehen sich auf statische und sich nicht bewegende Motive wie in der Landschaftsfotografie oder in der Porträtfotografie.

 

Stelle nun deine Kamera auf Zeitautomatik (Av) (notfalls unter Zuhilfenahme deiner Bedienungsanleitung). Die passende Blende wählst du ab jetzt selbst manuell am Blendenring des Objektives. Die Zeitautomatik ermittelt dann für dich die richtige Belichtungszeit automatisch. 

 

Beachte: eine Belichtung besteht immer aus einer Zeit- und Blendenkombination, die sich bedingen. Wird die Blendenöffnung um eine Blende verkleinert, muss die Belichtungszeit verdoppelt werden. Die Lichtmenge, die nötig ist um ein korrekt belichtetes Bild zu erhalten, wird durch die Größe der Blendenöffnung und der Zeit gesteuert, wie lange das Licht auf den Sensor einwirken kann.

 

Das aber erledigt ja jetzt die Zeitautomatik für dich.  

 

Ja welche Blende ist denn die Passende, die ich wählen soll?

 

Du steuerst mithilfe der Blende die Ausdehnung der Schärfe (Tiefenschärfe). Also den Bereich, der ab der Fokusebene (das Objekt, auf das du scharf gestellt hast) dahinter noch scharf abgebildet wird.  

 

Blenden haben Zahlen, die auf dem Objektiv aufgedruckt sind. Die Blende wird dir natürlich auch kameraintern angezeigt, wenn du am Blendring drehst. Ein kleine Zahl z.B (2,8) bedeutet  eine große Blendöffnung und ergibt eine geringe Tiefenschärfe. Eine große Zahl z.B. (16) bedeutet ein kleine Blendöffnung und erzeugt eine große Tiefenschärfe. Die größtmögliche Blendenöffnung (kleine Zahl) wird von der Lichtstärke deines Objektives bestimmt und kann daher variieren. 

 

Such dir ein Objekt z.B. eine Blume auf dem Feld. Stelle am Blendring die kleinstmögliche Zahl ein und mach ein Bild. Verändere deine Position und den Bildausschnit nicht und mach nun nacheinander ein Bild mit der jeweils nächsten höheren Blendenzahl. Du bekommst nun eine Blendenreihe. Betrachte die Bilder zuhause auf dem PC und achte auf den Schärfeverlauf nach hinten. Du wirst sehen, dass die Schärfe mit den höheren Blendenzahlen nach hinten zunimmt. 

 

Tipp: versuch mal im nächsten Shooting alle Objekte, wie Blumen oder Personen mit der maximalen Blendenöffnung die dein Objektiv hergibt z.B. (F/1.2 - maximal F/5.6) zu fotografieren. Du wirst sehr schöne Aufnahmen mit einer tollen Hintergrundunschärfe (Bokeh) bekommen.  

 

Was lernst du daraus?

 

Über die Blende kannst du also den Schärfeverlauf vom Hintergrund steuern und somit mit einer offenen Blende (kleine Zahl) den Hintergrund in Unschärfe versinken lassen. Du richtest damit den Fokus auf das Objekt und störende Dinge im Hintergrund verschwinden einfach. Das ganze Szenario ist natürlich auch hervorragend und besonders für tolle Portäts geeignet.

 

 

Die Tiefenschärfe wird noch maßgeblich durch die Brennweite und dem Abstand zum Objekt bestimmt.

Mehr Infos zur Tiefenschärfe....

 

 

Ein Punkt noch zum Schluß: ein moderner Autofokus (AF) arbeitet in heutigen Kameras sehr zuverlässig, einzig die Schnelligkeit variiert bei einigen Modellen. Früher hatte man einen runden Schnittbildsucher, der sich in der Bildmitte befand und aus zwei Hälften bestand. Mithilfe des Schärferings am Objektiv, hat man die beiden Teile in Deckung gebracht und somit war die Scharfeinstellung erledigt. Mit Ausnahme von Schnappschüssen würde ich jedem ernsthaften Fotografen empfehlen, den heute üblichen Mehrfeld-AF zu deaktivieren. Er versucht sich seine Ziele, auf die er scharf stellen soll, selbst zu suchen.

 

Jetzt frage ich:

 

woher in Gottes Namen, weiß der auf was ich scharf stellen will? Bitte deaktiviert diese Funktion und stellt eure Kamera auf Einzel/AF um. Dadurch ist dann nur noch ein AF-Feld aktiv, mit dem man dann tatsächlich zuverlässig auf ein anvisierte Objekt scharf stellen kann. Meine Fuji XT2 hat sogar noch die Option dieses Einzel-AF-Feld mit einem Cursor auf der Bildfläche zu verschieben um es auf das Objekt zu positionieren, falls es außermittig ist. Das Einzel-AF-Feld kann dann sogar noch in der Größe variiert werden. Das ist ganz nett, aber eigentlich ein Gimmic. Eine moderne Kamera hat meist auch eine AF-Lock-Taste. Nehmen wir an, dass du jetzt dein Autofokusfeld auf die Bildmitte eingestellt hast und nehmen wir an, dass sich dein Objekt außermittig befindet du aber deinen Bildausschnitt nicht verändern möchtest.

 

Was nun?

 

Du schwenkst deine Kamera und bringst das Autofokusfeld auf deinem Objekt in Stellung, Du drückst nun halb durch um scharf zu stellen und drückst nun die AF-Lock Taste gleichzeitig. Nun schwenkst du mit gedrückter AF-Lock-Taste zurück und wählst den vorherigen oder passenden Bildausschnitt und drückst ab.

 

Meine XT z.B. kann auch so eingestellt werden, dass der AF-Lock nach einmaligen drücken einrastet und die Fokussierung einfriert, bis der Auslöser gedrückt wurde. Man könnte das auch mit einer Continuous-AF-Option umgehen. Diese Funktion kann bei den meisten modernen Kameras gewählt werden. In diesem Fall fokussiert die Kamera andauernd nach und stellt quasi immer auf das dereitige Objekt im AF-Feld scharf, auch ohne halb durchzudrücken. Davon würde ich aber abraten, weil es doch öfter unscharfe Bilder produziert und viel Akkuleistung kostet, weil der AF permanent arbeitet.

 

Oben genannte Beispiele und Vorschläge zu den Einstellungen beziehen sich überwiegend auf statische und unbewegliche Ziele. Für sich bewegende Ziele, wie z.B in der Sport oder Tierfotografie ist ein AF-C (Continuous Autofukus) fast obligatorisch. Von der Mehrfeld/AF Funktion und auch dem Augen/AF habe ich mich persönlich schon lange verabschiedet. 

 

So jetzt hoffe ich, dass es nicht zu kompliziert war und wünsche dir viel Spaß bei der Umsetzung. Falls es Fragen gibt, jederzeit gerne über FB.

 

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Fotogene Grüße vom Fotomaxen und immer tolles Licht vor der Linse….   

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