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Lichtqualität

Es geht schlichtweg darum, dass wir lernen müssen wie unsere Kamera zu sehen. Denn unsere Kamera sieht anders als wir und ist in Sachen Kontrastbewältigung eher schlecht. Wo wir in extremen Lichtsituationen, in gleißendem Licht und tiefen Schatten immer noch gut Details erkennen können, ist unsere Kamera schon lange blind und kann keine Feinheiten mehr in Lichtern und Schatten darstellen. Daher geht es in erster Linie darum zu wissen, wo die Grenzen unserer Kamera sind, und zu lernen, schwierige Beleuchtungssituationen zu erkennen, zu vermeiden oder zu meistern.

Der alles entscheidende Faktor sind also die vorherrschenden Lichtverhältnisse und die Beherrschung derselben, sprich der dafür erforderlichen Belichtungsmessung. Es ist also unbedingt erforderlich, dass Du Dich mit der Funktionsweise der kamerainternen Belichtungsmessungen vertraut machst. Und ja, Du hast richtig gelesen, es sind mehrere Messmethoden verfügbar. Noch besser wäre natürlich der Umgang mit einem Handbelichtungsmesser, der ist aber im Amateurbereich und auch prinzipbedingt aus der Mode gekommen. Um es auf den Punkt zu bringen: wer keine Lust oder Zeit hat, sich mit dem Studium seiner Kamera zu beschäftigen, der verschenkt sehr viel Potential. Die Möglichkeiten beschränken sich dann auf die eingebaute künstliche Intelligenz und man muss mit den innewohnenden Schwächen leben. Ich will damit nicht sagen, dass damit nicht auch gute Bilder zustande kommen, aber es bleiben oft nur Zufallsprodukte. Richtig gute Bilder fallen halt einfach nicht aus der Kamera.

 

Welche Unterschiede gibt es in der Lichtqualität?

 

Wichtig zu wissen ist, dass unsere Sonne unsere natürlichste Lichtquelle darstellt. Sie enthält alle Spektralfarben, die wir in einem Regenbogen sehr gut erkennen können. Je nach Tageszeit und Wetterverhältnissen ergeben sich sehr unterschiedliche Lichtsituation in punkto Kontrast, Lichtrichtung und der Farbtemperatur.

Die Lichtqualitäten

 

Hartes Licht entsteht durch strahlenden Sonnenschein an einem wolkenlosen Tag. Dadurch entstehen hohe Kontraste, die vom dunkelsten Schwarz bis zu gleißenden Lichtern reichen. Dies ist unser erklärter Feind! Hier ist unsere Kamera mit extrem hohen Kontrasten konfrontiert, welche sensortechnisch nicht mehr bewältigt werden können. Auch der Fotograf steht belichtungstechnisch großen Herausforderungen gegenüber. Abgesehen vom hohen Kontrast arbeitet hartes Licht Details, wie Hautflecken, Unreinheiten, Falten und Pickel heraus. Das alles sind Dinge, die wir gar nicht haben wollen.

 

Weiches Licht entsteht durch Diffusion (Brechung des Lichtes) welches in der Natur durch Wolken entsteht. Wolken und leicht bedeckter Himmel sind unsere Freunde! Weiches Licht wirkt gefällig und freundlich und bringt die unschönen Dinge nicht so zur Geltung. Das ist genau das, was wir für die Porträtfotografie brauchen.

 

Die Farbtemperatur

 

Die Einheit der Farbtemperatur ist Kelvin (K). Die spektrale Verteilung des Lichts von Strahlern mit gleicher Farbtemperatur kann sehr unterschiedlich sein, sogenannte metamere Lichtquellen. Metameres Licht kann wie bei Glühlampen ein kontinuierliches Spektrum aufweisen oder sich wie bei Energiesparlampen und Flachbildschirmen auf einige schmale Spektralbänder beschränken. Der Farbwiedergabeindex gibt die Qualität der Farbwiedergabe bei Beleuchtung mit einer Lichtquelle an.

 

Unser Tageslicht hat am Morgen und am Abend den höchsten Rot-Anteil und erzeugt einen warmen und freundlichen Haut-Ton.

 

 

Welches Licht also macht schöne Bilder?

 

Sowohl in der Landschafts, als auch in der Porträtfotografie (Outdoor) entscheidet die Lichtsituation an diesem Tag darüber ,ob die Aufnahmen harte Kontraste haben werden, oder ob das Licht weich ist und  eine schöne Farbtemperatur hat und somit eine tolle Stimmung erzeugt. 

 

So schön und verlockend  Sonne und  blauer Himmel auch aussehen mögen, die Kontraste sind dabei extrem hoch und es könnte passieren, dass sowohl in den Lichtern als auch in den Schatten, keine Zeichnung mehr vorhanden ist. Im Fachjargon spricht man von ausgefressenen Lichtern und zugelaufenen Schatten.

 

Viele Kameras besitzen eine Warnfunktion, falls in den Lichtern keine Zeichnung mehr vorhanden ist. Die hellen Bereiche, die davon betroffen sind, fangen dann das blinken an. Dann ist eine Belichtungskorrektur nötig. Entweder durch die Wahl einer kleineren Blendenöffnung oder aber auch durch Verkürzung der Belichtungszeit.

 

Falls man sich an einem Tag mit hohen Kontrasten entscheiden muss, welche Bereiche noch Zeichnung erhalten sollen, also entweder die Lichter oder die Schatten wäre eine Belichtung auf die Lichter besser. Im Zweifelsfall lieber leicht unterbelichten als überbelichten. Leicht unterbelichtete Bilder sind in der Sofware meist noch gut zu retten. Überbelichtete Bilder, in denen keinerlei Zeichnung mehr in den Lichtern vorhanden ist, sind kaum mehr zu retten. Die Maxime ist immer ein Bild im RAW-Format. Ein Bild in diesem Format, enstpricht dem eines Negatives. Ein Rawbild ist eine unbearbeitete 1:1 Kopie dessen, was der Sensor gesehen hat. Das JPEG Format beinhaltet alle kameraseitig eingestellten Faktoren wie Weißabgleich, Filmsimulationen usw. und ist somit schon intern teils massiv bearbeitet und verändert worden. 

  

Bitte beachtet weiterführende Informationen in meiner Know How Datenbank

 

Belichtungsmessmethoden

Belichtungsspielraum

Rawformat vs. JPEG

 

 

Schönes Licht ist diffus, was heißt, dass es gestreut wird. Unsere Diffuser sind die Wolken. Dieses Thema ist besonders wichtig für Porträts an diesem Tag. 

 

 

 

Das beste Porträtlicht hat man einem schönen aber leicht oder auch gut bewölkten Tag.

 

 

Licht von oben  

Erzeugt harte und tiefe Schatten.

 

Licht im Rücken bei tief stehende Sonne:

Sehr gut geeignet und ist quasi die Standardsituation.

 

Gegenlicht 

Gut geeignet für Porträts, erfordert aber eine Belichtungskorrektur.

 

Streiflicht

Nicht geeignet für Porträt, weil es die kleinsten Strukturen heraus arbeitet.

 

 

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